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23.04.2018

VegMed etabliert sich als weltweit größter Kongress zu pflanzenbasierter Ernährung

1.300 Besucher auf der VegMed 2018 – einzigartige Konferenz präsentiert neueste Erkenntnisse rund um pflanzenbasierte Ernährung und begeistert Fachpublikum sowie Öffentlichkeit. Paradigmenwechsel im Gesundheitswesen erkennbar.
Immanuel Krankenhaus Berlin - Abteilung Naturheilkunde - Pressemitteilungen - VegMed 2018

Prof. Dr. Hans Diehl von der Loma Linda University in Kalifornien spricht bei VegMed 2018 über den Zusammenhang von Ernährung und chronischen Erkrankungen. Foto: Sebastian Runge. (Das Pressefoto zum Download finden Sie unter der Pressemitteilung.)

Vom 20. bis 22. April tagte mit »VegMed 2018« zum fünften Mal eine einzigartige Fachkonferenz zu pflanzenbasierter Ernährung und Medizin in Berlin. Die Charité Hochschulambulanz für Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin, die Stiftung Reformhaus-Fachakademie und ProVeg Deutschland e.V. organisierten den Kongress mithilfe eines wissenschaftlichen Beirats und assoziierter Partnerinstitutionen. Hunderte Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem medizinischen sowie ernährungswissenschaftlichen Bereich, darunter sowohl viele internationale Gäste als auch mindestens ein Drittel Studierende und junge Ärztinnen und Ärzte, konnten sich im Rahmen von wissenschaftlichen Vorträgen, Workshops und Diskussionen fortbilden. Die dreitägige internationale Konferenz war zudem an einem Publikumstag auch für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich. Ziel des Kongresses ist die wissenschaftliche Etablierung pflanzenbetonter Ernährung in Medizin und Gesellschaft.

Die wissenschaftliche Leitung übernahmen Prof. Dr. med. Andreas Michalsen, Chefarzt am Immanuel Krankenhaus Berlin und Inhaber der Stiftungsprofessur für klinische Naturheilkunde am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Dr. med. Christian Kessler, Forschungskoordinator und Funktionsoberarzt an der Charité Hochschulambulanz für Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin, und Elmar Stapelfeldt, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Immanuel Krankenhaus Berlin.

Hochkarätige Rednerinnen und Redner machten die VegMed 2018 und deren Programm (http://vegmed.de) zu einer der wichtigsten Veranstaltungen hinsichtlich eines vegetarisch-veganen Lebens: Besonders gefragt waren Vorträge und Workshops über pflanzenbasierte Ernährung und Diabetes, Sport, Schwangerschaft, Stillzeit und Kindesalter. Diskutiert wurde zudem, welche Rolle sogenannte Self-Tracking-Apps, Onlinespiele (Gamification) und Gesundheits-Coachings für eine erfolgreiche Ernährungsumstellung spielen können.

Wechselspiel Gesundheit, Ökologie, Ökonomie und Ethik


Deutlich wurde insbesondere beim Publikumstag am Sonntag, dass Gesundheit als grundlegende Motivation für pflanzenbetonte Ernährung gilt, sie aber auch immer im Wechselspiel mit den Themen Ökologie, Ökonomie und Ethik steht. Pflanzenbasierte Ernährung habe sich zu einer anerkannten Lebens- und Ernährungsform innerhalb einer zukunftsweisenden Bewegung entwickelt, sind sich die Experten einig.

„Die VegMed ist mittlerweile zum festen Bestandteil des Forschungsfelds vegan-vegetarischer Ernährung und Medizin geworden. Diese erfreuliche Entwicklung und das rege Interesse an den medizinischen Chancen pflanzenbasierter Ernährung lassen hoffen, dass die wissenschaftliche Forschung zu pflanzlicher Ernährung in Zukunft weiter aufblüht“, sagt Prof. Dr. med. Andreas Michalsen.

Auch das Gründungstreffen der neu gegründeten ärztlichen Organisation „Physicians Association for Nutrition” (PAN) bestätigt, dass Ernährung in der Medizin künftig eine immer wichtigere Rolle spielen wird. Ziel der PAN ist ein möglichst effektiver und nachhaltiger Weg zur Förderung evidenzbasierter Ernährungsempfehlungen in den Bereichen Medizin und Politik sowie in der Öffentlichkeit. „Für das Fachpublikum stellt die VegMed eine hervorragende Möglichkeit zur Fortbildung dar", sagt Dr. med. Christian Kessler. „Auch das Netzwerken mit Kollegen spielt eine wichtige Rolle beim Austausch über das Präventionspotenzial vegetarischer und veganer Kostformen", so Kessler weiter.

Vegetarisch-vegane Ernährung in der Mitte der Gesellschaft angekommen


„Wir freuen uns über den großen Besucherandrang am Sonntag. Rund 950 Gäste konnten wir allein am Publikumstag bei der VegMed begrüßen. Immer mehr Menschen wollen wissen, was sie tun können, um sich mit einer pflanzenbasierten Ernährung gesund zu halten oder ihre Gesundheit nachhaltig zu verbessern. Die VegMed versorgt sie mit dem nötigen Wissen“, sagt VegMed-Projektleiterin Julia Schneider von ProVeg.

„Die vegetarisch-vegane Ernährung ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die VegMed zeigt uns, wie schnell das Interesse an der vegetarisch-veganen Lebensweise in der Bevölkerung wächst. Im Vergleich zu 250 Gästen in den Anfangsjahren sind wir mittlerweile bei rund 1.300 Besuchern“, so Sebastian Joy, ProVeg-Geschäftsführung.

Eröffnet wurde der Kongress von Prof. Dr. Hans Diehl, Gründer des Lifestyle Medicine Institute in Loma Linda in Kalifornien, mit einem Vortrag zum Thema „Messer und Gabel – Massenvernichtungswaffen oder Instrumente für Gesundheit und Heilung?“. In seinem Vortrag stellte Diehl eindrücklich dar, wie die veränderten Essgewohnheiten seit der Nachkriegszeit mit mehr tierischen Fetten zu chronischen Erkrankungen mit mittlerweile globalem Ausmaß geführt haben. Er rief zu einer Kehrtwende in der Medizin auf: „Mit Medikamenten lassen sich diese ernährungsbedingten Erkrankungen nicht heilen, sondern nur kontrollieren. Wir brauchen einen Paradigmenwechsel in der Medizin. Wir müssen die Menschen bilden, motivieren und inspirieren, mit einer gesunden pflanzenbasierten Ernährung und Bewegung ihre Gesundheit zu stärken“, so Diehl.

Gemeinschaftlich gelingt Ernährungsumstellung am besten


Prof. Dr. Andreas Michalsen klärte in seiner Keynote darüber auf, inwiefern intermittierendes Fasten und eine pflanzenbasierte Ernährung das Konzept für ein langes Leben sein kann. Prof. Dr. Heike Englert, Professorin für Ernährungsmedizin und Public Health Nutrition an der Fachhochschule Münster, erläuterte in ihrem Vortrag „Fleischlos essen, aber wie?“ wie genau eine pflanzenbasierte Ernährung in den Alltag integriert werden kann. Sie stellte dar, wie auf kommunaler Ebene in dem nordrhein-westfälischen Dorf Billerbeck eine Verhaltensänderung der Bevölkerung herbeigeführt werden konnte. Mithilfe eines auf Gemeinschaft basierten Lebensstilprogramms aus Gesundheits-Coachings, Workshops, Kochkursen und Infoveranstaltungen wurden eingefahrene Gewohnheiten aufgebrochen. Das Ergebnis: Der Fleischverzehr konnte in den ersten zehn Wochen um 25 Prozent gesenkt werden.

Die internationale Ernährungsexpertin Brenda Davis beschäftigte sich mit der Frage, ob eine pflanzenbasierte Ernährung eine Lösung für Diabetes sein kann, und Prof. Dr. Claus Leitzmann, Vorreiter auf dem Gebiet der Erforschung vegetarisch-veganer Ernährung, berichtete eindrucksvoll darüber, dass pflanzliche Proteine eine hohe Wertigkeit haben, leicht und vielfältig verfügbar sind und bei einer pflanzenbasierten Ernährung die Versorgung mit Proteinen absolut gewährleistet ist.

Prof. Dr. Ulrike Arens-Azevedo, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), stand für einen kritischen, sachlich-wissenschaftlichen Diskurs zu pflanzenbasierten Ernährungsformen Rede und Antwort und stellte die aktuelle Situation der Gemeinschaftsverpflegung im Spannungsfeld veganer Ernährung vor. Sie nannte unter anderem das Beispiel Portugal, wo ein veganes Gericht seit kurzem verpflichtend in allen öffentlichen Einrichtungen angeboten werden muss.

Die nächste VegMed findet 2020 statt.

Ihr Ansprechpartner vor Ort

Prof. Dr. Andreas Michalsen
Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin und Inhaber der Stiftungsprofessur für klinische Naturheilkunde am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité-Universitätsmedizin Berlin
Immanuel Krankenhaus Berlin
Königstraße 63
14109 Berlin

über Nicola Mertens
Medienreferentin Prof. Michalsen
T: 030 80505-734
n.mertens@immanuel.de

Ihre Presse-Ansprechpartnerin

Dr. Jenny Jörgensen
Kommunikationsmanagerin Presse
Immanuel Diakonie
Am Kleinen Wannsee 5 A
14109 Berlin
T: 030 80 505-843
M: 0173 281 09 06
j.joergensen@immanuel.de

Basis-Informationen

VegMed – Medizin und vegetarische Ernährung
VegMed ist ein Projekt eines Konsortiums der Charité Hochschulambulanz für Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin, der Stiftung Reformhaus Fachakademie und von ProVeg (ehemals VEBU). VegMed ist ein in Europa einzigartiger Fachkongress zu Medizin und vegetarischer Ernährung. Ziel der VegMed ist die wissenschaftliche Etablierung pflanzenbetonter Ernährung in Medizin und Gesellschaft. Neben wissenschaftlichen Vorträgen und Podium bietet der Kongress ein Rahmenprogramm aus praxisorientierten Workshops und eine Plattform für berufliche Netzwerke. Das Publikum des Kongresses besteht aus Ärzten verschiedener Fachbereiche, Studierenden der Fachrichtungen Medizin und Ernährungswissenschaften sowie medizinischem und wissenschaftlichem Fachpersonal.

Weitere Informationen:
http://www.vegmed.de
http://www.facebook.com/VegMedKongress/
http://www.twitter.com/VegMed_Kongress

Abteilung für Naturheilkunde und Charité Hochschulambulanz
Die Hochschulambulanz für Naturheilkunde der Charité Universitätsmedizin Berlin am Immanuel Krankenhaus Berlin und die Abteilung für Naturheilkunde des Immanuel Krankenhauses Berlin verstehen sich als Kompetenz- und Exzellenzzentrum für die wissenschaftlich fundierte klinische Anwendung von Naturheilverfahren und Komplementärmedizin in der Behandlung verschiedenster Erkrankungen. Naturheilverfahren und Komplementärmedizin werden hier ergänzend zur konventionellen Schulmedizin im Sinne einer modernen integrativen Medizin angeboten.

Weitere Informationen:
http://www.naturheilkunde.immanuel.de
http://www.facebook.com/Naturheilkunde.Berlin
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http://www.immanuel-naturheilkunde-blog.de

Immanuel Krankenhaus Berlin
Das Immanuel Krankenhaus Berlin mit seinen Standorten in Berlin-Wannsee und Berlin-Buch ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung für Rheumaorthopädie, Rheumatologie, Naturheilkunde und Osteologie. Aufgrund des interdisziplinären Ansatzes können Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates ganzheitlich behandelt werden. Jährlich werden stationär ca. 7.000 und ambulant ca. 21.000 Patientinnen und Patienten versorgt.

Weitere Informationen:
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Immanuel Diakonie
Die Immanuel Diakonie, mit ihren insgesamt rund 3.100 Beschäftigten an 73 Standorten in Berlin, Brandenburg, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen, Schleswig-Holstein und Hamburg, betreibt Kliniken, Medizinische Versorgungszentren, Einrichtungen der vollstationären Pflege, Suchtkranken- und Behindertenhilfe, psychosoziale Beratungsstellen sowie korrespondierende Dienstleistungsgesellschaften. Alleinige Gesellschafterin des Unternehmens sind die baptisten.schöneberg (Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Berlin-Schöneberg, Hauptstraße, K.d.ö.R.). Die Immanuel Diakonie ist Mitglied im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, einem Landesverband der Diakonie Deutschland.

Weitere Informationen:
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ProVeg
ProVeg (ehemals VEBU) ist die weltweit erste international tätige Ernährungsorganisation, die sich für die pflanzliche Lebensweise einsetzt. ProVeg verfolgt das Ziel, den weltweiten Tierkonsum bis 2040 um 50 Prozent zu verringern. ProVeg richtet sich an alle, die an einer pflanzlichen Lebensweise interessiert sind. Mit internationalen Kampagnen und Projekten sowie nützlichen Tipps unterstützt ProVeg bei der Umsetzung einer genussvollen pflanzlichen Ernährung. ProVeg arbeitet mit den wichtigsten Akteuren und einflussreichsten Multiplikatoren aus Politik, Wirtschaft und Medien zusammen, um den gesellschaftlichen Wandel hin zu einer nachhaltigen Lebensweise zu beschleunigen. Animal Charity Evaluators bewertet ProVeg als eine der drei effektivsten und förderungswürdigsten Organisationen gegen Tierleid in Europa.

Weitere Informationen:
http://www.proveg.com

http://www.VEBU.de

Dateien:

Pressefoto: 2018-04-23 VegMed 2018 Prof. Dr. Hans Diehl im Audimax der Freien Universität17,48 MB
 
 
 
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