Presse-Archiv

07.10.2013

Diakonie und WU präsentieren Studie: Investitionen in Betreutes Wohnen rentieren sich mehrfach

Utl.: Rascher Ausbau alternativer Wohnformen für Menschen im Alter über den Pflegefonds notwendig   In der öffentlichen Diskussion um Pflege und Betreuung älterer Menschen stehen meist die Kosten im Vordergrund. Welchen gesellschaftlichen Nutzen eine Investition in diesen Bereich bringt, hat nun eine Studie der Wirtschaftsuniversität Wien über den Social Return on Investments (SROI) des Betreuten Wohnens für Senioren erforscht. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Investitionen ins Betreute Wohnen mehrfach rentieren: jeder investierte Euro bringt der Gesellschaft Wirkungen im monetarisierten Gegenwert von 2,26 €.

Die von der Miteinander leben GmbH, einer Einrichtung der Diakonie Österreich, in Auftrag gegebene Studie hat über elf Monate den Bereich des Betreuten Wohnens für Senioren unter die Lupe genommen. Dabei wurden die Wirkungen auf BewohnerInnen, Angehörige, Bund, Land, Gemeinden, Bauträger, etc. erfasst und anschließend monetär bewertet. Im Evaluierungsjahr 2012 ergaben sich monetarisierte Wirkungen in der Höhe von rund 3,6 Mio. Euro, sowie Investitionen von rund 1,6 Mio. Euro. Durch die Gegenüberstellung der gesamten Investitionen aus dem Jahr 2012 zu der Summe der Profite, ergibt sich ein SROI - Wert von 2,26 Euro.

Die sozialen Investitionen kommen somit mehr als zweifach wieder zurück. Laut Studienautor Dr. Christian Schober vom NPO - Kompetenzzentrum der WU Wien kommt der größte Anteil am Profit mit 91% den BewohnerInnen zugute. Am stärksten profitieren die Senioren von der barrierefreien Wohnsituation, gefolgt von zusätzlichem Einkommen, das die Bewohner aufgrund der organisatorischen Unterstützung zum Beispiel bei Anträgen auf Pflegegeld erhalten. Ein erhöhtes Sicherheitsgefühl, ein verbesserter physischer und psychischer Allgemeinzustand sowie die Wahrung der Selbstständigkeit sind nur einige unter den vielen weiteren positiven Effekten des Betreuten Wohnens für Senioren.

„Neben den BewohnerInnen profitieren das Land Steiermark und die Gemeinden, durch eingesparte Sozialhilfe und eingesparte Beiträge für Mobile Dienste am stärksten vom Betreuten Wohnen.“ so Schober. Der größte Verlust entsteht, aufgrund der höheren Transferleistungen an die BewohnerInnen, dem Bund (-20%). Insgesamt, so Schober, ist „die Miteinander leben GmbH ein schönes Beispiel wie wertvoll nicht gewinnorientierte Organisationen (NPOs) für die Gesellschaft sind.“

Der große Nutzen für die Senioren ist für Geschäftsführerin Elke Merl eine Bestätigung für das von ihr entwickelte Konzept des Betreuten Wohnens, das mittlerweile von zahlreichen Anbietern übernommen wurde. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor des Betreuten Wohnens ist die qualifizierte Betreuung durch Fachpersonal betont Merl:„Durch den täglichen Kontakt zwischen unserer Mitarbeiterin und den BewohnerInnen haben wir den allgemeinen Gesundheitszustand der SeniorInnen immer im Blick und können dadurch rasch reagieren, wenn sich eine Verschlechterung abzeichnet.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass wir die Versorgung der BewohnerInnen dadurch sehr lange sicherstellen können.“ Kritisch sieht Merl allerdings die Entwicklung der Förderungen von Seiten des Landes. Trotz der vielen positiven Effekte für Land und Gemeinden gibt es zurzeit keine jährliche Valorisierung des Grundservices. Als vergleichsweise kleine NGO ist es somit schwierig den Bereich Betreutes Wohnen wirtschaftlich kostendeckend zu betreiben. Michael Chalupka, Direktor der Diakonie Österreich zeigt sich über die Vorreiterrolle der Diakonie in der Steiermark im Bereich der alternativen Wohnformen für Senioren erfreut.

Gleichzeitig weist er aber darauf hin, dass österreichweit derzeit nur rund 3% der Menschen mit Pflege- und Betreuungsbedarf in den Genuss von betreutem Wohnen kommen. „Das betreute Wohnen, sowie andere alternative Wohnformen müssen rasch über den Pflegefonds ausgebaut werden, denn diese Form der Betreuung erlaubt Menschen im Alter ein selbstbestimmtes Leben abseits des Pflegeheimes und abseits der Betreuung durch Angehörige“, so Chalupka abschließend.

Hier können Sie die Pressemitteilung zur Präsentation der Studie als PDF herunterladen.

 
 
 
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